Reden! - PVS 2023

Philologenverband Sachsen e.V.
Berufsverband für Gymnasiallehrer
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Reden!

Miteinander statt übereinander reden:
Pauschalisierung und Diffamierung von Lehrerinnen und Lehrern sind keine geeigneten Mittel des Diskurses!
PVS traf Sandra Gockel, CDU

Am 4. November trafen sich der PVS-Vorsitzende Thomas Langer und Landesvorständler Markus Gretzschel mit Sandra Gockel, CDU-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Landesfachausschusses Bildung und Wissenschaft der sächsischen CDU.
Anlass des Gespräches war ihre Landtagsrede vom 21. September, in der Frau Gockel die Ablehnung eines Antrags der Linken-Fraktion mit reichlich Kritik an weiten Teilen der Lehrerschaft versehen hatte, die als pauschalisierend und diffamierend empfunden wurde. Dies machte Thomas Langer gegenüber Sandra Gockel auch deutlich: „Sie haben Menschen verletzt - Menschen, die mit Hingabe ihren Beruf ausüben. Ist Ihnen das bewusst? Bedauern Sie das im Nachhinein?“ Sandra Gockel wich der Frage aus und betonte dagegen, dass sie nicht als Lehrerin, sondern als Politikerin gesprochen habe und das eine andere Rolle von ihr verlange. In dieser habe sie anders argumentieren müssen, als es von vielen Lehrern erwartet werde.
Die PVS-Vertreter erlebten in ihrem Gespräch Frau Gockel in einer konstruktive Rolle ohne jegliche Polemik. Sachlich wurden die verschiedensten Themen besprochen. Dabei traten unterschiedliche Auffassungen zu Tage, die aber konstruktiv diskutiert wurden: Nach Ansicht von Sandra Gockel haben wir keinen Lehrermangel, sondern ein Problem der Verteilung unserer fachlichen Ressourcen, da ein Großteil der Lehrkräfte Teilzeit arbeitet. Die PVS-Vertreter verwiesen neben dem Rechtsanspruch auf Teilzeit vor allem auf die enormen Belastungen im Lehrerberuf als Gründe für die Teilzeit. Thomas Langer überreichte die vom DPhV durchgeführte „LaiW“-Studie, welche die Arbeitszeit der Lehrkräfte sowie ihre gesundheitlichen Belastungen dokumentiert. Frau Gockel wiederum sah die Kolleginnen und Kollegen auch selbst in der Pflicht, sich besser zu organisieren. PVS-Vertreter erklärten ihr, dass vor allem zunächst die schulischen Rahmenbedingungen deutlich verbessert werden müssten, damit Lehrerin und Lehrer das Ausüben von Vollzeit auch schaffen können. Dass Lehrkräfte entlastet werden müssen, darüber stimmten beide Seiten überein. Unterschiedliche Standpunkte gab es nur in den Maßnahmen und Wegen, die zu diesem Ziel führen.
Weitere Themen waren Eignungsuntersuchungen für den Lehrerberuf, Anforderungen im Lehramtsstudium, Schulorganisation und die Defizite bei der Digitalisierung der sächsischen Schulen.
Einig waren sich beide Seiten jedenfalls im Anspruch, Schülerinnen und Schülern guten Unterricht in einem auf Leistungsbereitschaft ausgerichteten Gymnasium zu bieten, sowie in der Feststellung, dass die Verbeamtung der sächsischen Lehrkräfte der richtige Weg ist, um den Lehrerberuf attraktiv zu machen.
Der Dialog mit Sandra Gockel wird fortgesetzt werden.
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